Wenn der südafrikanische Multimillionär Mark Shuttleworth am Donnerstag vom kasachischen Raumbahnhof Baikonur mit einer Sojus-Rakete in die Atmosphäre geschossen wurde, konnte er dabei an Theodor Storm denken.
Millionär, Kindertraum und großer Flug ins All
Damit ist er der zweite Weltraumtourist nach dem amerikanischen Millionär Dennis Tito, der sich im letzten Jahr auf den Weg ins All machte. Als „Tourist“ möchte sich der angehende Kosmonaut freilich ungern bezeichnet sehen. Zu hart ist dafür das Training gewesen, das er in den letzten Wochen und Monaten absolvieren musste. Schwerelosigkeit im Parabelflug, Gravitationsbelastung in einer wild rotierenden Zentrifuge, Gleichgewichtstraining auf einem herumwirbelnden Stuhl: Shuttleworth hat vieles über sich ergehen lassen müssen, um als Amateur neben den Profis bestehen zu können. Einen „selbst zahlenden Forschungsreisenden“ hat sich der 28-Jährige denn auch genannt, und diesen Anspruch möchte er in der Schwerelosigkeit einlösen: Mit Versuchen zu HIV-Proteinen möchte er der weltweiten Aidsforschung Impulse geben. Für den Blick aus dem Fenster wird Shuttleworth aber einen Moment erübrigen können. Und solange er die Hinweise seiner Ausbilder im Auge behält, wird es ihm auch nicht so ergehen wie dem „Kleinen Häwelmann“ Theodor Storms. Der trieb es bei seinem Bettenritt durchs Sternenreich zu bunt - und fiel zurück auf die Erde, hinab ins Meer. (DW)
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